Was aus Weihnachten geworden ist
Steinbruch für Vortrag Eldagsen, „Männerwerk“ 11. Jan. 2008

"Der moderne Mensch kann mit Advent und Weihnachten nichts mehr anfangen. Er hat aber noch keinen vergleichbaren Ersatz gefunden."

So las ich es in einem Aufsatz, der in der Adventszeit im Jahr 2005 mir begegnete – Leicht kann dieser Satz auch konkreter und vorwurfsvoller formuliert werden. Dem modernen Menschen wurde Advent und Weihnachten weg genommen, ohne ihm einen Ersatz anzubieten. - Dass er „sowas wie“ Weihnachten wie ein Lebensmittel einmal im Jahr benötigt, dürfte auch dem ärgsten Kritiker klar geworden sein.

Eine praktizierende Muslima aus meinem/unseren Bekanntenkreis übersandte uns einen Weihnachtsgruß mit den Worten: „Ich möchte Euch zu Eurem großen Fest wünschen, dass ihr mit diesen Tagen, wie ein wenig reicher werden könnt!“ - hat sie mehr von dem Fest in sich verinnerlicht, als die meisten Besucher der ersten Christvesper in unseren Kirchen am Heiligabend? Oder gar an den Adventssamstagen an den Kassen der Kaufhäuser.

Was aber war Weihnachten überhaupt einmal?

Auch wenn das sich vielleicht längst herumgesprochen haben sollte. Die Bibel, das Neue Testament kennt keine Weihnachtsfeier auch nicht irgendwo versteckt. Den Christen in Jerusalem und Griechenland und dann auch in Rom war es wichtig das der von ihnen verehrte Jesus von Nazareth gegen alle Mächte dieser verrückt gewordenen Welt lebt und sie glaubten einfach nur, dass der Christus mit der Auferstehung des Jesus mitten unter ihnen sein Leben ausbreitete und das wurde Ostern gefeiert – das größte Fest eines Christen überhaupt – beginnend mit Palmarum bis hin zum Pfingstfest, dem Geburtstag der Kirche.

Weihnachten? Die beiden Evangelisten Matthäus und Lukas beschreiben eine Geschichte, die für sie im Gesamtzusammenhang des jeweiligen Evangeliums zwingend mit in den Anfang gehört, weil sie einen Jesus von Nazareth vorstellen wollen, der einer von uns war, nichts – aber auch gar nichts besonderes: den Eltern ein Rätsel, den Zeitgenossen ein Gör wie alle anderen auch. Lediglich ungebetene Gäste haben scheinbar mehr als eine Ahnung, sind scheinbar schon hinter der Lösung des Rätsels; Außenstehende entblättern die Windeln eines Kindes und legen das Geheimnis Stück für Stück frei – aber sie verschwinden auch wieder und es müssen andere weiter ent-decken helfen. - und so etwas unscheinbares soll man feiern, soll man einen Augustus feiern, der in seinem Friedensrausch über Leichen trampelt, soll man einen Cyrenius feiern, der in seiner Amtsunfähigkeit nicht zu übertreffen ist und schließlich seine Zeit als Rentner im fernen Trier frieren muss. Soll man einen verrückten Herodes feiern. Der Triumph lag an einer anderen Stelle für die sich verfolgt sehenden Christen am Mittelmeer.

Weihnachten ist mit Ostern und Pfingsten eines der drei Hauptfeste (katholisch: „Hochfeste“) des Kirchenjahres, das mit der Adventszeit beginnt.

Und schon haben wir ein aktuelles Problem, Weihnachten beginnt mit der Adventszeit – im Blick auf den ursprünglichen liturgischen ALLTAG – eine Fastenzeit – vierzig Tage dauernd – der Volkstrauertag und der Bußtag haben sich durch weltliche Einflüsse mit einbauen lassen – der Ewigkeitssonntag, mutierte zum Totensonntag – von der Vorbereitung auf die WEIH-Nacht ist gar nicht mehr die Rede – erst ab dem 1.Advent, aber dann schon gleich so Weihnachtlich grell...

Die Weihnachtszeit fängt mit der evangelischen Christvesper bzw. katholischen Christmette am Heiligabend an und endet am Sonntag nach Dreikönig (6. Januar), dem Fest „Taufe des Herrn“. Früher reichte die Weihnachtszeit bis zum Fest „Darstellung des Herrn“ (2. Februar), der so genannten „Mariä Lichtmess“. - Noch konkreter muss es heißen, die Weihnachtszeit endet vor dem Sonntag Septuagesimä – 70 Tage vor Ostern... wieder eine Vorbereitungszeit – auf eine Fastenzeit hingehend...

Als kirchlicher Feiertag ist der 25. Dezember seit 336 in Rom belegt; die Herkunft des Datums ist nicht wirklich belegt, sondern kann nur aus dem Umfeld konstruiert werden. Der Termin liegt nahe an der Wintersonnenwende, was die Geburt von Jesus Christus mit der Rückkehr des Lichts nach den dunklen Wintermonaten verbindet. Zudem wurde damit der antike römische Feiertag des SonnengottesSol Invictus abgelöst.

Das oft mit Weihnachten in Verbindung gebrachte germanische Julfest ist tatsächlich erst für einen später Zeitpunkt belegt.

Christen und Nichtchristen feiern Weihnachten heute meist als Familienfest mit gegenseitigem Beschenken. Dieser Brauch ist im evangelischen Bereich seit dem 16. Jahrhundert bekannt.
In katholischen Familien fand die
Kinderbescherung am Nikolaustag statt.

Hinzu kamen alte und neue Bräuche verschiedener Herkunft, zum Beispiel
-
Krippenspiele seit dem 11. Jahrhundert,
- der
Adventskranz (1839),
- der geschmückte
Weihnachtsbaum (15. Jhd)
- der
Weihnachtsmann (20.Jhd.).

Ausgerechnet der Weihnachtsmann machte dem Christkind und dem Nikolaus als Gabenbringer für die Kinder in Deutschland zunehmend Konkurrenz.

Viele Länder verbinden weitere eigene Bräuche mit Weihnachten.

Der früheste Beleg für den Ausdruck Weihnacht stammt aus der Zeit um 1170, - überliefert ist ein Text mit den Worten „diu gnâde diu anegengete sih an dirre naht: von diu heizet si diu wîhe naht.“ - „Die Gnade (Gottes) kam zu uns in dieser Nacht: deshalb heißt diese nunmehr Weihnacht.“

Schon früh wurde die Vermutung geäußert, dass der Name vorchristlichen Ursprungs sei: „das dieser heydnisch nam [Ostern] und standt nicht von Petro, sonder von den heyden in das christenthumb ist kommen, wie auch die fasznacht, weinnacht etc.“

Der Erste Wortteil weih wird von weich = heilig, gotisch weihs, althochdeutsch wîh, mittelhochdeutsch wîch abgeleitet. Einige Sprachforscher stellen *wich-a-z als sehen eine enge Verbindung zu wîq (weichen), so dass es sich um ein von der Herde abgesondertes Opfertier handele und verweisen auf das lateinische victima und dessen Sippe.

Luther dachte an wiegen und bildete Wygenachten, „da wir das kindlein wiegen“. Aber auch der zweite Wortteil ist für einen Festtag ungewöhnlich und weist auf hohes Alter hin. Tacitus schrieb in seinem berühmten Werk Germania Kap. 11: nec dierum numerum, ut nos, sed noctium computant (Nicht die Zahl der Tage, wie wir, sondern die Nächte zählen sie). Etymologisch wird auch eine Herkunft aus dem Mittelhochdeutschen ze wihen nahten („in den heiligen Nächten“) gesehen, was auf die schon zur germanischen Zeit gefeierten Mittwinternächte (Wintersonnenwende) hinweist.

Theodor Storm bildete aus dem Substantiv „Weihnachten“ dann das Verb weihnachten. In seinem Gedicht vom Knecht Ruprecht heißt es in den Anfangs- und Schlusszeilen:

Von drauß´ vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!


Innerchristliche Entstehung

Das Geburtsdatum Jesu wird im Neuen Testament nicht genannt und war schon den Urchristen unbekannt. Doch bereits im 2. Jahrhundert ist ein wachsendes Interesse daran feststellbar. Dabei spielte das Tag+Nach-Gleiche (Frühlingsäquinoktium) am 25. März eine besondere Rolle. Für dieses nahm man den ersten Schöpfungstag und den Tag des Kreuzestodes Christi an. Der vor 221 schreibende Julius Africanus bezeichnete den 25. März als Datum der Passion Christi als auch seiner Empfängnis, was bei einer exakt neunmonatigen Schwangerschaft Marias zu einem Geburtstag am 25. Dezember führen würde.

In Ägypten gab Clemens von Alexandria  jedoch schon zu Beginn des 3. Jahrhunderts einen Tag zwischen Ostern und Pfingsten als Geburtstermin an. In den ältesten christlichen Kalendern, z.B. im Osterkanon des Hippolyt von Rom, De pascha computus aus dem Jahre 222, wurde Jesu Geburt und sein Tod auf den 14. Nisan (Mitte März ) gelegt. Der Ursprung dieses Datums liegt in einer jüdischen Gottesdienstordnung ( Haggada), die Isaak, in der frühen Kirche das Vorbild Christi, ebenfalls am 14. Nisan geboren sein lässt. (Hippolyt kannte also das Datum des 25. Dezember als Geburtstag Jesu sicher noch nicht. Eine entsprechende Stelle in seinem Danielkommentar ist als spätere Interpolation erwiesen.)

In der morgenländischen Kirche war für den Dienstag, Mittwoch und Donnerstag der 3. Woche nach Ostern die gleiche Leseordnung vorgeschrieben wie zu Weihnachten – bei den Armeniern die vom 5./6. Januar, in der georgischen Kirche die vom 25./26. Dezember. Es gab also in der altpalästinensischen Kirche eine Zeit, in der der Geburtstag Jesu Mitte Mai gefeiert wurde.

Die Nonne Egeria beschrieb in einem Reisebericht für diese Zeit eine besondere Feier in der Geburtskirche mit nächtlichem Gottesdienst zu Bethlehem. Eine auf der Brust getragene Reliquienkapsel (Enkolpion) im Museum von Konstantinopel stellt eine Krippe dar und verweist in der Beischrift auf den 25. Mai (Pachoni). Eine Abschrift einer altpalästinensichen Liturgie führt die Weihnachtsliturgie für den 16. bis 28. Mai auf.

Erstmalig wird der 25. Dezember ausdrücklich in einer Chronik von 354 (von Furius Dionysius Filocalus in seinem Chronograph) genannt, die wiederum auf römischen Quellen aus dem Jahre 336 beruht. Ein Verzeichnis der römischen Konsuln enthält den Eintrag: „Christus ist während des Consulats von C. Augustus und L. Aemilianus Paulus am 25. Dezember, einem Freitag, dem 15. Tag des Mondalters geboren“. In dieser römischen Quelle, deren Authentizität allerdings nicht unumstritten ist, ist das Datum auch als liturgischer Festtag zu verstehen. Wie lange davor der 25. Dezember als Festtag begangen wurde, ist unbekannt.

In Rom, wo der Geburtstag Jesu zuerst am 25. Dezember, und zwar nach der Weihnachtshomilie des Hieronymus von Anfang an, gefeiert wurde, spielte eine Berechnung, wie sie Africanus anstellte, keine Rolle. Stattdessen gibt es mehrere spekulative Vermutungen über den dortigen Ursprung des Festdatums:

  • Er sei als Dankgebet der Kirche für den Sieg Kaiser Konstantins aufgekommen. Dann wäre der Festtag nach 313 entstanden. Dem steht entgegen, dass der 25. Dezember in Konstantinopel, der Stadt Konstantins, erst um 380 angenommen wurde.

  • Die andere Version besagt: Er sei als Reaktion auf den von Kaiser Aurelian verfügten Geburtstag des Sol Invictus“ zur Wintersonnenwende des julianischen Kalenders am 25. Dezember entstanden, an dem auch die Geburt des Mithras gefeiert worden sein soll. Das würde zu einer Einführung um 300 führen.

Die Ansicht, Weihnachten sei an die Stelle eines älteren Festes über die Geburt der Sonne getreten, wurde erstmals in einer Randbemerkung des syrischen Kirchenschriftstellers Dionysius bar Salibi aus dem 12. Jahrhundert vertreten. Neben den antiken Herleitungen gibt es heute weitere Hypothesen:

    Die Berechnungshypothese von Duchesne, Strobel, Engberding und Fendt. Danach vertraten alte jüdische Schriften die Vorstellung, dass große Patriarchen am selben Tag des Jahres starben, an dem sie geboren wurden. Denn Gott billige nur das Vollkommene, lasse seine hervorragenden Verkünder auf Erden also nur volle Lebensjahre leben. Das galt insbesondere für Isaak, der für Christen Jesu Vorbild wurde. Auch für Jesus wären Anfang und Ende seines irdischen Lebens demnach auf das gleiche Datum gelegt worden, nämlich den 14. Nisan des Jahres 30, der dem 25. März entsprochen hätte. Dabei müsste man jedoch seinen Lebensanfang mit Marias Empfängnis gleichsetzen. Das hätte den 25. Dezember als Geburtstermin ergeben. Der heidnische Sol Invictus sei erst eine sekundäre Begründung und nicht der primäre Anstoß gewesen.

  • Zum Gedanken des wahren „Sol invictus“, des Siegers über den Tod, kam noch die Weltenharmonie als göttliche Ordnung: Danach war das Sonnenjahr so geordnet, dass zur Zeit des Herbstäquinoktiums am 24. September die Verkündigung und Empfängnis Johannes des Täufers, zur Sommersonnenwende am 24. Juni dessen Geburt, zum Frühlingsaequinoktium die Empfängnis Jesu und zur Wintersonnenwende seine Geburt stattfanden.

  • Sowohl die Berechnungshypothese als auch die an den Sol invictus gekoppelte Hypothese lassen Fragen offen: z. B., mit welcher Berechtigung der üblicherweise maßgebliche Geburtstermin auf den Termin der Empfängnis zurückverlegt sein sollte. Die Hypothese des Festes für den Sol invictus räumt der kulturellen Umgebung des frühen Christentums einen größeren Einfluss auf die Kirche ein, als die Zeitgenossen es wohl zugegeben hätten.

  • Auch die afrikanische Kirche feierte von vornherein nur den 25. Dezember. Augustinus warf den Donatisten vor, bei der Feier der Epiphanie abzuweichen, was manche aus einem argumentum e silentio vermuten lässt, dass der 25. Dezember bereits vor dem donatistischen Schisma 311 in Afrika der Weihnachtstermin gewesen sei. Ältestes Zeugnis ist eine überlieferte Predigt des Optatus von Mileve aus der Zeit um 360 über den Bethlehemitischen Kindermord. Für Oberitalien ist das Datum für das Ende des 4. Jahrhunderts unter anderem durch Filastrius von Brescia, Diuersarum hereseon liber, Kap. 140, belegt. Die Synode von Saragossa bezeugte in can. 4 das Datum für das Jahr 380 in Spanien. Für Gallien gibt es für diese Zeit noch keinen Beleg. Erst im 5. Jahrhundert nennt es Gregor von Tours.

  • Im deutschsprachigen Raum wird (nach heutigem Kenntnisstand) Weihnachten zum ersten Mal in den Synodalbeschlüssen der Bairischen Synode erwähnt, deren Datierung aber nicht gelungen ist. Nach dem Stil der Veröffentlichung der Beschlüsse wird die Mitte des 8. Jahrhunderts angenommen. Dort wird eine Fastenzeit für die Zeit vor Weihnachten angeordnet.

  • Gregor von Nazianz feierte das Fest 380 in Konstantinopel. Seine Predigten zu Weihnachten und Epiphanie richteten sich gegen arianische und apollinaristische Lehren und betonten das trinitarische Bekenntnis von Nicäa. In Ägypten ist es ab 432 nachgewiesen, wohl in der Auseinandersetzung mit Nestorius eingeführt. In Jerusalem wurde es erst im 6. Jahrhundert unter Justinian II. gefeiert. Während alle anderen Kirchen Weihnachten übernommen haben, hat die Armenische Kirche bis heute nur den 6. Januar als Geburtsfest Jesu.

In der katholischen Kirchen gilt heute noch großzügig betzrachtet die alte Messliturgie – an der auch die Liturgiereform Paul VI. Nur unwesentliches veränderte. So steht noch heute die etwas unromantische klare dogmatische Aussage zur Gottheit Christi aus der Entstehungszeit im Vordergrund.
Die Weihnachtszeit beginnt mit der ersten
Vesper von Christi Geburt am späten Nachmittag des 24. Dezembers bis zum Fest der Taufe Christi am ersten Sonntag nach Epiphanie (so die Aussagen des Sekretariat der Bischofskonferenz 1996, S. 122 ff.).



In den deutschen evangelischen Kirchen beginnt Weihnachten am 24. Dezember mit der Christvesper. Die liturgischen Texte bestehen aus den Weissagungen des Alten Testaments und der Geburtsgeschichte des Lukasevangeliums. Dazwischen singt die Gemeinde Weihnachtslieder.

Um „nächtlichen Unfug“ zu unterbinden, verlegte man die Christmette, die im Zentrum von Weihnachten steht, in den frühesten Morgen des Festtages (oft um 4 Uhr) oder ersetzte sie durch die vorabendliche Vesper. Die behördlichen Reserven gegen den Gottesdienst um Mitternacht führte bis ins 18. Jahrhundert zu Konflikten. Die Gemeinden, in denen heute der Nachtgottesdienst abgehalten wird, nehmen wieder zu. Das Evangelische Gottesdienstbuch von 1999 nahm dafür ein eigenes Formular auf.

Eine Besonderheit des evangelischen Weihnachtsfestes, die bis in die Reformationszeit zurückreicht, ist es, das Weihnachtsfest auch auf den zweiten (früher sogar den dritten) Weihnachtstag auszudehnen. Viele Kirchenordnungen regelten, dass auch am zweiten Feiertag über die Geburt Jesu zu predigen sei. Das Evangelische Gottesdienstbuch bietet dafür zwei Formulare, „Christfest I“ und „Christfest II“, die aber austauschbar sind.

Die Reformierten Kirchen lehnten das Weihnachtsfest früher ab.
eshalb gibt es keine genuin reformierten liturgischen Besonderheiten; sie übernahmen schließlich in vielen Fällen lutherische und unierte Traditionen.

Die christliche Kunst
entwickelte ihre Motive zunächst aus den Erzählungen des Matthäus- und Lukasevangelium sowie aus den apokryphen Kindheitsevangelien. Hinzu kamen viele Legendentexte verschiedener Herkunft.

Seit den Darstellungen in den Katakomben im 3. Jhd bis weit in die Renaissance wurde die Geburtszene mit der Verkündigung an die Hirten und der Anbetung der Magier verbunden.

Der Stall kommt im 4. Jhd hinzu.

Sehr früh sind schon die besondere Beziehung Jesu zu Maria Thema der Bilder, z.B. das erste Bad oder die das Jesuskind stillende Mutter, wobei über Maria ein Stern steht (spätes 3. Jhd).

Zu einem neuen Thema führte die vermeintliche „Entdeckung“ der Geburtsgrotte durch Flavia Iulia Helena und die Erbauung der Geburtskirche durch Kaiser Konstantin. Schon seit dem frühen 4. Jhd befinden sich Ochs und Esel auf den Bildern, die auf Jesaja 1,3 verweisen: „Der Ochs kennt seinen Besitzer, der Esel seine Krippe“.
Sie und die Magier auf dem gleichen Bild bedeuten, dass sowohl die höchsten als auch die niedrigsten Lebewesen das Kind anbeten. Auch symbolisierte der Ochs als reines Tier das jüdische Volk, das an das Gesetz gebunden ist, der Esel als unreines Tier die heidnischen Völker unter der Last des Heidentums.

In den byzantinischen Darstellungen sind auch die beiden Hebammen Zelomi und Salome dargestellt, die in der christologischen Auseinandersetzung der damaligen Zeit die wirkliche menschliche Geburt Jesu betonen sollen.

Die an der jungfräulichen Geburt Jesu zweifelnde Salome will diesen Umstand mit ihrer Hand untersuchen, die dann zur Strafe verdorrt. Die Berührung des Jesusknaben heilt sie wieder.
Dieses Thema ist im 5. und 6. Jahrhundert ein beliebtes Motiv der östlichen Kunst und ist auf der linken vorderen Ciboriumssäule (
Ciborium ist ein Baldachin) von San Marco in Venedig, die aus Konstantinopel geraubt ist, dargestellt.

Am Anfang fehlt auf vielen Bildern Maria, häufiger noch Josef. Maria wurde erst zum zweiten Schwerpunkt, als sie 431 auf dem Konzil zu Ephesus als „Gottesgebärerin“ anerkannt wurde. In der byzantinischen Ikonographie kommt den beiden Geburtshelferinnen eine besondere Bedeutung zu, die das Kind baden und die Einmaligkeit Jungfrauengeburt Marias bezeugen. Meist liegt Maria erschöpft auf einer Liege, was den menschlichen Geburtsvorgang betonen soll.
Das Kind ist in ein Tuch in Analogie zum späteren Leichentuch gewickelt. Die Szene wird in der Regel in einer Grotte dargestellt.

Jetzt müsste eine Betrachtung der Zeit zwischen 30jähr. Krieg und Heute passieren – wie Weihnachten von der geweihten Nacht zum angeblichen Fest der Liebe und der Familie mutiert, - wie die Geschenke ins Spiel kommen und aus dem einen kleinen Licht eine Inflation der Scheinwerfer wird – SCHEIN-WERFER!
Den Teil aber möchte ich hier überspringen.

Und wenn wir heute
von Weihnachten erzählen lassen sollten...

Die Hilfsmittel der Weihnachtszeit, die als Signale zum Innehalten aufrufen wollten und sollten, sind zu leeren „jahreszeitlichen Schmuckelementen“ verkommen, deren Bedeutung nur noch drei Fragezeichen beschrieben wird, selbst die um Weihnachten herum symbolisch agierenden Personen und Persönlichkeiten können so locken mit einander vermengt werden, dass im Zweifelsfall am 24ten Dezember Der Geburtstag des Knecht Rupprecht gefeiert wird, „den es aber doch eigentlich gar nicht gegeben hat“ und die Krippendarstellung auf einem großen Weihnachtsmarkt in Deutschland wird unter anderem als die Wohnhöhle von Rumpelstilzchen angesehen... - wir sind fast wieder da angekommen, wo Weihnachten einmal begann – irgendwo in der Wüste der Willkür, der hoffnungslosen Leere, wo zu den Hirten eine Botschaft kommt und weise, nachdenkende Menschen eine Einsicht gewinnen und ihr nachgehen wollen!