Gnade sei
mit Euch und Friede von Gott unserem Vater
und dem Herrn
Jesus Christus
Mal so unter uns: Wenn Du oder ich ans Wasser denken, dann... – da
gab es mal einen Saison-Schlager in den 50er Jahren... von den
„Peheiros“
„Wasser ist zum Waschen da, falleri und fallera. Auch zum
Zähneputzen, kann man es benutzen. Wasser braucht das liebe Vieh,
fallera und falleri. Selbst die Feuerwehr, benötigt Wasser sehr.“
Wasser, es gibt so viele Ereignisse, Anlässe, bei denen uns das
Wasser im Verlaufe einer Woche eines Monats begegnet – und sei es
nur, wenn „es mal wieder zu viel regnet“ – oder wenn das Wasser
mal wegen eines technischen Defektes nicht zur Verfügung steht - wie
ich das vor einigen Jahren in der eigenen Wohnung erlebte. – oder
ich erinnere mich an den Brunnen im Deister, 1955, aus dem unsere
Wohnung mit Trinkwasser versorgt wurde – er wurde gesperrt, das
Wasser zu ungesund!
Und vor einigen Tagen sitze ich am Schreibtisch und lese den
Predigttext für heute an, da ist ganz überraschend von lebendigen
Wasser die Rede. Und offenbar spielen dabei Biologie und Chemie keine
Rolle – höchstens die Chemie zwischen zwei Menschen... Aus der
Erzählung von damals scheint eine Gemeinsamkeit mit unserer Zeit
hindurch – wir sollten sie uns einmal anhören und ansehen...
Zwei, die sich eher aus dem Wege gehen, werden durch eine Wasserspur
miteinander verbunden.
Johannes 4, 5 – 14
(Einheitsübersetzung)
Jesus kam zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei
dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort
befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und
setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da
kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu
ihr: Gib mir zu trinken! Seine Jünger waren nämlich in den Ort
gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen. Die samaritische Frau sagte
zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser
bitten? Die Juden mieden nämlich jeden Kontakt mit den Samaritern.
Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes
besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann
hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.
Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen
ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa
größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und
selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden? -
Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst
bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde,
wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm
gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben
schenkt.
Übrigens, es lohnt sich, diesen Text zuhause weiter zu lesen, es
folgt eine sehr interessante Auseinandersetzung zwischen der Frau am
Brunnen und Jesus eröffnet sich dort und es wird sehr persönlich in
diesem Gespräch.
Die
Symbolik des Brunnens von Sychar hat schon viel zu erzählen – dann
die nicht eben geringe Abgrenzung der Juden gegenüber den Samaritern
– die Gründe für diese Ablehnung liegen weit in der Vergangenheit
– aber vergessen, oder einfach nur darüber hinweg sehen, das geht
nicht so leicht.
Und
dann kommt da dieser Jude, Jesus von Nazareth, der Prediger an den
Brunnen, ziemlich fertig, am Mittag, es ist gewöhnlich heiß in
dieser Gegend, um diese Zeit – eine Tagespause soll eingelegt
werden, es soll einen Imbiss geben, etwas zu essen. Seine Begleiter,
seine Schüler sind zum Markt in dem nahe gelegenen Dorf – da sitzt
er nun am Brunnen und hat Durst – ein guter Brunnen, denn er wird
von einer stetig sprudelnden Quelle gespeist – aber er hat einen
bedeutenden Nachteil – der Brunnen ist aus Sicherheitsgründen so
ummauert, das Wasser ist mit den Händen einfach (so) nicht
erreichbar...
„Du,
ich habe Durst, gib mir zu trinken!“ – zwei Fehltritte auf
einmal. Jesus trifft genau die Fettnäpfe: Welcher wiegt schwerer?
Dass er als fremde Mann eine fremde Frau anspricht oder dass er auf
fremden Gelände, also im Ausland eine Einheimische anspricht, die in
der Heimat des Jesus als Ausländerin mit erheblicher Missachtung zu
rechnen hätte, weil sie aus Samarien stammt – und nun spielt sich
so einer von denen da, hier als Herr über mich auf! – was fällt
Dir ein, dass Du - der Jude - mich – die Frau die Samariterin, die
Falsch-Glaubende überhaupt ansprichst. Und Fremder, Du bist dir
darüber im Klaren, Du bist hier auf uns, auf mich angewiesen, wenn
Du etwas erwartest – Du hast nichts, - nicht einmal ein Schöpfgefäß
für das Wasser.
Die
Fronten sind erst mal klar dargestellt. Und wenn es jetzt ein Ziel
geben soll, dann kann es nur das Suchen nach dem gemeinsamen Nenner
sein:
Die
Samariter kennen den selben Gott, wie die Juden, sie verehren ihn
genauso, teilweise mit den gleichen Festen, - aber es ist doch
derselbe Gott. – Und wenn Du wüsstest, wer ich bin, - Denn Du hast
noch gar nicht danach gefragt, Du siehst mich und hast schon den
gesamtes Programm der Vorurteile aus der Tasche geholt.
Eine
praktisch im Leben ausgerichtete Frau ist bemüht diesen Mann aus
seiner Machtposition zu holen – Lebendiges Wasser? – Du
Hergelaufener, was weißt Du schon?, dieser Brunnen wurde vor
hunderten von Jahren von Abraham gegraben, es ist kein Sickerwasser,
was Du darin findest, lebendiger kann Wasser gar nicht sein, als
direkt aus der Quelle – und Du sprichst ohne Schöpfgefäß von
lebendigem Wasser – wer bist Du, dass Du meinst, mich für dumm
verkaufen zu können?!
Und
Jesus bemüht sich, sein Gegenüber zu beruhigen – keinen Zorn
aufkommen zu lassen. Du Frau, ich rede von etwas ganz anderem - das
geht über das pure Durstlöschen weit hinaus – und Du ahnst es,
dass es um mehr geht, denn bist nicht einfach fort gegangen, Du
sprichst mit mir, Du nimmst mich – trotzt Deiner Erfahrungen ernst,
DU erkennst mich als Gegenüber an.
Trinken
wir beide wegen unseres Durstes von der Quelle dieses Brunnens hier,
wie werden immer wieder Durst bekommen, - Du genauso, wie ich. –
Aber es gibt ein Wasser, dass Dich lebendiger machen wird. Lass es
dir schenken.
Wer
diese Geschichte das erste Mal hört oder liest, der hat erst einmal
Fragen – aber WAS sollte man fragen. Wasser das mehr kann, als nur
säubern, Durst u. Feuer löschen, mit dem man mehr machen kann als
nur Felder zu bewässern und Fischen einen Lebensraum zu ermöglichen
– und da ahnt auf einmal jemand, „hat das vielleicht was mit
Taufe zu tun?!“
Vielleicht
– sie sollten mal versuchen, diese Geschichte vom Brunnen des Jakob
in unsere Zeit zu überspielen, wie würde sie heute aussehen?
Aus
dem Wasser zum Durstlöschen wird eine Freundschaft – gewiss, das
ging zu schnell – aber vielleicht war es der sichere Anfang für
eine Freundschaft...
Und
da am Brunnen? – Aus der Sicht des Juden Jesus erzählt sich die
Geschichte ja auch ganz anders:
Er
kommt in das Land Samarien – er weiß um den uralten Zwist, - er
hat ihn persönlich nicht zu verantworten, - Jesus möchte den
Menschen vorurteilsfrei entgegen treten, er begegnet ihnen mit seinem
Glauben an seinen Gott und diese Begegnung wird auf einen genau
solchen Glauben an den selben Gott treffen. Und wenn es vielleicht
auch Zufall oder Fügung war – es gab keinen besseren Platz als den
in Sychar, da wo einst noch die gemeinsamen Wurzeln und Wege
vorhanden waren. – Hier kann er von dem Durst erzählen, der mehr
ist als der mit Quellwasser zu stillende, er kann von dem Durst nach
Gerechtigkeit sprechen, von dem Wunsch Gottes, dass allen Menschen
ein lebenswürdiges Leben gewährt wird, - dieses ewige lebendige
Wasser ist mehr als der Tropfen bei der Taufe, er ist die Wirkung –
die Auswirkung dieses kleinen Tropfen von damals, eine ganz eigene
neue Quelle in mir und in Dir! – und noch einmal, wer diese
Geschichte zu Hause weiter liest, der ahnt noch mehr, in welche
Richtung diese Quelle in mir wirkt – oder auch in Dir!
AMEN!
~~~~~~~~~~~~ STEINBRUCH für Neugierige ~~~~~~~~~~~~~~~+
"Wasser
ist zum Waschen da" Interpret: Die Peheiros
Wenn
der Beduine mit Kamel nach Ägypten zieht, braucht er kein
Öl. Aber ab und zu mal Wasser, denn er kommt sonst nie zu
Nasser. (*) Oder wenn man auf der Autobahn mit dem Auto fährt,
was braucht man dann? Wasser, den Motor zu kühlen, und zu Haus
braucht man´s zum Spülen. Man braucht es ebenfalls wenn auch
selten mal am Hals.
Refrain(1): Wasser
ist zum Waschen da, falleri und fallera. Auch zum Zähneputzen,
kann man es benutzen. Wasser braucht das liebe Vieh, fallera und
falleri. Selbst die Feuerwehr, benötigt Wasser sehr.
Ohne
Wasser gäb´s kein Paddelboot, keine Ölsardinen auf dem
Brot. Und am Strand der Riviera wär er heute schon viel
leerer. Auch die Wasserspülung wär´n wir los, in der
Wasserleitung wüchse Moos. Und Hawaii, die Südsee-Insel, wär
ein öder Palmen-Pinsel. Ja selbst der Wasserfloh fehlte uns
dann irgendwo.
Refrain(2): Wasser
ist zum Waschen da, falleri und fallera. wenn man es nicht hätt,
wär´ stets die Milch zu fett.
Einmal baden jährlich das
muss sein, früher warn die Menschen nicht so fein. Denn zur
Zeit des alten Fritzen, da genügte schon das Schwitzen. Ohne
Wasser kann es nicht mehr gehn, wenn wir auch mal bis zum Hals
drin stehn. Doch kein Mensch kann so tief sinken, und das
Wasser einmal trinken. Das weiß doch jeder Tor, nur der Wein
schmeckt nicht nach Chlor.
Refrain(1):
************************* + ********************************
Wasser ist zum Waschen da
Wasser ist
zum waschen da, falleri und fallera, auch zum Zähneputzen kann
man es benutzen.
Dort
drunten an dem Brünnelein, da sitzet eine Maid. Die wäscht
sich ihre Füßelein, es war schon höchste Zeit!
Das
Krokodil, das Ungetier, das braucht 'nen Zentner Klopapier. Der
Elefant jedoch, das kluge Tier, putzt den Hintern sich mit
Glaspapier.
Der
Elefant, das kluge Tier, das putzt den Hintern sich mit
Glaspapier. Ach möge doch mein Herz so rein wie dieses Tieres
Hintern sein!
christel
prüßner, dersenow
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