Der Fuchs von Wittenburg
Wittenburg (b. Elze)

Ein Glashändler kehrte einst gegen Abend von seinem Geschäftsgange gen Wittenburg bei Elze heim, im herzen vergnügt über den herrlichen Abend, wie auch über seine gute Einnahme. Plötzlich sah er neben sich einen Hund, der fast einem Fuchs ähnlich sah, aber größer war, als ein solcher zu sein pflegt. Der Hund lief immer zwei Schritte vor dem Glashändler her, indem er mit rollenden Augen links und rechts sah und die Zähne zeigte. Dem Wanderer wurde dabei unheimlich zumute, und mehrmals erhob er den Stock, um den ungemütlichen Gefährten zu verscheuchen, welcher jedoch leise knurend ruhig weitertrottete. Endlich wurden die Häuser in der heingebrochenen Dämmerung sichtbar. Nun blieb der Hund stehen, in dem er sagt: "Hättest Du mich mit Schlägen verscheucht, so wärst Du jetzt eine Leiche, denn zwei Burschen haben gelauert, um dich zu ermorden. Durch meine Begleitung aber sind sie von ihrem Vorhaben abgehalten worden!"

Als der Glashändler sich von seinem Schreck erholt hatte und Dankesworte stammelte, war der Hund verschwunden. Mehrere solche Fälle sollen in der Gegend vorgekommen sein, so dass der Fuchs vom Limberg lange das Vertrauen nächtlicher Wanderer genoss, besonders wenn sie Geld mitführten. Andere Leute erzählen auch, dass er Reitern über die Ebene gefolgt sein soll. Die Pferde seien darüber so unruhig geworden,  dass ihren Nüstern gespenstisches Feuer entströmte.

(aus: Günter Petschel "Sagen und Märchen aus dem Leine- und Weserbergland" Husum 2001)

 

Variante einer anderen Überlieferung:

Der Fuchs(!) ist Begleiter auf dem Weg von Wittenburg nach Mehle, die als Drohung wahrgenommene Handlungsweise des Fuchses wird nicht aufgelöst...

 

Ergänzungsvorschlag:
biblische Geschichte von Bileam (4.Mose 22)