Viel zu gut für die Hölle! Nun war es soweit, die Hölle war total überfüllt, und noch immer stand eine lange Schlange am Eingang. Schließlich musste sich der Teufel selbst herausbegeben, um die Bewerber fortzuschicken. „Bei mir ist alles so überfüllt, dass nur noch ein einziger Platz frei ist.“ Sagte er zu den Wartenden. „Den muss der ärgste, der schlimmste Sünder bekommen. - Sind vielleicht ein paar Mörder da?“ Und er forschte unter den Anstehenden und hörte sich deren Verfehlungen an. Was immer sie ihm aber erzählten, nichts schien dem Teufel schrecklich genug, als dass es für den letzten freien Platz in der Hölle ein gutes Argument wäre. Der Teufel musste ablehnen. Er ging weiter die Schlange entlang, immer weiter nach hinten, er fragte diese und jenen. - Schließlich sah er einen, den er noch gar nicht befragt hatte. „Sagen Sie, was ist eigentlich mit Ihnen - Ja, sie da hinten! - der Mensch, der da für sich allein steht! - Was haben Sie eigentlich getan?!“ „Nichts“, sagte der Mann, den der Teufel angesprochen hatte, „ich bin ein guter Mensch; ich bin nur aus purem Versehen hier angekommen. Ich habe geglaubt, die Leute hier stehen um Zigaretten oder guten Schnaps an!“
„Aber Sie müssen doch etwas getan haben“, sagte der Teufel. „Jeder Mensch stellt etwas an.“ „Ich sah es wohl, sagte der GutMensch-, „aber ich hielt mich davon fern. Ich sah, wie die Menschen ihre Mitmenschen verfolgten, aber ich beteiligte mich niemals daran. Sie haben die Kinder hungern lassen und in die Sklaverei verkauft; sie haben auf den Schwachen herumgetrampelt. Überall um mich herum haben Menschen von Übeltaten jeder Art profitiert. Ich allein widerstand der Versuchung und tat nichts.“ Pedro Calderón de la Barca 1600 - 1681 nach Christus) |